E-Mobilität im Gebäude: Diese 5 Fragen sollten Sie klären

Junge Frau, die den Stecker einer Ladestation anschliesst.

Sie planen eine Ladestation in Ihrem Gebäude? Wir sagen Ihnen, welche grundsätzlichen Fragen für die Planung relevant sind. Spoiler: Keine davon betrifft technische Details.

Theoretisch ist es zwar möglich, Ihr Elektroauto an einer herkömmlichen Steckdose aufzuladen. Praktisch raten wir Ihnen dringend davon ab. Denn die Haushaltsteckdosen sind nicht für diese Stromstärke ausgelegt. So dauert es damit nicht nur sehr lange, bis Ihr Elektroauto aufgeladen ist, sondern – viel gravierender – Sie riskieren auch eine Überhitzung der Kabel, was sich im schlimmsten Fall in einem Kabelbrand auswirken kann. 

Wollen Sie in Ihrer Liegenschaft regelmässig das Elektroauto laden, braucht es deshalb eine E-Ladestation. Bevor Sie sich nun aber in technische Details zu Kilowattstunden und Ampere stürzen, empfehlen wir Ihnen, als Erstes eine Auslegeordnung vorzunehmen. Egal, ob Sie ein Haus oder eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus besitzen, für die Verwaltung einer Immobilie verantwortlich sind oder ein Unternehmen leiten: Folgende 5 Fragen helfen Ihnen, sich über Ihre Bedürfnisse klar zu werden. 

Wer entscheidet?

Die erste und grundsätzliche Frage. Sind Sie Mieterin oder Mieter, benötigen Sie in jedem Fall die Zustimmung Ihrer Vermietung – auch wenn Sie die Kosten für die Ladestation selbst zu bezahlen bereit sind. Als Stockwerkeigentümerin oder -eigentümer wiederum benötigen Sie die Zustimmung der übrigen Eigentümerinnen und Eigentümer. Besitzen Sie die Immobilie selbst, liegt der Entscheid bei Ihnen. 

Ganz egal, wer am Schluss entscheidet: In jedem Fall empfehlen wir Ihnen, im Voraus einen konkreten Lösungsvorschlag zu erarbeiten – den Sie anschliessend entweder selbst umsetzen oder der Verwaltung respektive den Miteigentümerinnen und -eigentümern unterbreiten.

Wie viele E-Ladestationen welchen Typs sollen installiert werden?

In der Garage des Einfamilienhauses reicht eine einfache Wallbox meist aus. Doch wie viele Ladestationen sollen den Nutzerinnen und Nutzern in Tiefgaragen oder auf Aussenparkplätzen grösserer Liegenschaften zur Verfügung stehen? Dabei sollten Sie auch beachten: Laden viele Elektroautos gleichzeitig, droht eine Überlastung des Netzanschlusses. Um dies zu vermeiden, empfiehlt sich ein dynamisches Lastmanagementsystem, das die Energie im Gebäude gleichmässig verteilt.  

In diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig ist die Frage, welchen Typ E-Ladestation Sie den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stellen: Reichen E-Ladestationen, mit denen sie ihr Elektroauto über mehrere Stunden aufladen, oder ist eine Schnellladestation sinnvoll? Dies hängt stark von den Bedürfnissen derjenigen Personen ab, die die E-Ladestation nutzen. Was uns zur nächsten Frage führt.

Wer wird die E-Ladestation zu welchen Tarifen nutzen?

Je grösser ein Gebäude, desto unterschiedlicher die Nutzerinnen und Nutzer. Sofern diese ihre Kosten selbst tragen sollen, müssen Sie sich mit der Bezahlung auseinandersetzen. Aus technischer Sicht gibt es dafür verschiedene Lösungen. Bevor Sie sich für eine davon entscheiden, müssen Sie jedoch die Rahmenbedingungen setzen. 

In einem Geschäftsareal wollen Sie möglicherweise einem ausgewählten Kreis an Personen das kostenlose Laden ermöglichen. Mitarbeitende sollen derweil von einem vergünstigten Tarif profitieren, während die Parkplätze übrigen Besucherinnen und Besuchern zum Normaltarif zur Verfügung stehen. Entwerfen Sie ein Konzept, welche Gruppen von Personen ihr Elektroauto zu welchem Tarif laden sollen – und auf welche Weise die Zahlung erfolgt. 

Welche weiteren Investitionen sind notwendig respektive sinnvoll?

Die Beispiele des Lastmanagementsystems und des Abrechnungsmodells zeigen: Es kann sinnvoll oder gar notwendig sein, parallel zu den Ladestationen weitere Bestandteile des Energiesystems im Gebäude zu installieren. Gerade die Kombination mit einer Photovoltaikanlage oder einem Batteriespeicher ist für Nutzerinnen und Nutzer von Elektroautos sehr attraktiv. 

Erlaubt es Ihr Budget nicht, eine PV-Anlage und eine E-Ladestation parallel zu realisieren, stellen Sie sicher, dass Sie zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten können, und lassen Sie sich von einer Fachperson die entsprechenden Leerrohre installieren. Wobei wir bei der letzten Frage angelangt sind.

Wer unterstützt bei der Planung und Umsetzung?

Bevor Sie auf die Fachperson zugehen, machen Sie sich selbst schlau – das Internet bietet hier eine Menge Know-how. So bietet beispielsweise der Verband Swiss e-Mobility nützliche Merkblätter. Auch auf unserer Website bieten wir Ihnen Informationen und beantworten die wichtigsten FAQ zur Elektromobilität.

Haben Sie sich entsprechend vorbereitet, ist es an der Zeit, auszuwählen, mit wem Sie zusammenarbeiten. Viele Unternehmen bieten umfassende Paketlösungen an – auch SH POWER. Unsere Expertinnen und Experten freuen sich, Sie zu beraten und gemeinsam eine für Sie massgeschneiderte Lösung zu finden. 

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