Weniger Energieverbrauch, mehr Sicherheit und weniger Lichtemissionen

Öffentliche Beleuchtung in der Stadt Schaffhausen

Moderne LED-Lampen anstelle der mittlerweile veralteten Natriumdampflampen: Das ÖB-Team von SH POWER erneuert die öffentliche Beleuchtung der Stadt Schaffhausen. Rund ein Drittel der Infrastruktur ist bereits ersetzt. Am weitesten fortgeschritten ist das Projekt in der Altstadt.

Wenn es in Schaffhausen dämmert, dann leuchtet sie auf: die öffentliche Beleuchtung. Simon Studer und sein Team öffentliche Beleuchtung (ÖB-Team) sorgen dafür, dass diese zuverlässig funktioniert und die Strassen und Gassen auch abends nicht im Dunkeln liegen. Seit mehreren Jahren erneuern sie die Infrastruktur umfassend. Am weitesten fortgeschritten ist diese Erneuerung in der Altstadt. Seit dem Jahr 2018 ersetzt das ÖB-Team dort etappenweise alle Lampen. «Die technisch veralteten Natriumdampflampen werden flächendeckend durch LED-Lampen ersetzt. Diese verbrauchen viel weniger Energie, bieten mehr Sicherheit und erzeugen weniger Lichtemissionen», erläutert Simon Studer.

Neue Lampen im ästhetischen Retrodesign für die Altstadt

Bis zum Jahr 2018 bestand die öffentliche Beleuchtung in der Altstadt zu einem wesentlichen Teil aus Natriumdampflampen, welche an Seilen in grosser Höhe zwischen die Häuser gespannt waren. Diese warfen mit ihren grossen Lichtkegeln Helligkeit in die Gassen. Durch die Erneuerung verschwinden diese sogenannten Seilleuchten sukzessive. Anstelle einer einzigen grossen Seilleuchte montiert das ÖB-Team mehrere kleine Kandelaber und Wandausleger mit LED-Leuchtmitteln. Diese erleuchten die Gassen – im Gegensatz zu den Seilleuchten – zielgerichtet in jenen Bereichen, in denen das Licht benötigt wird. So wird die Sicherheit für Passantinnen und Passanten erhöht, da sie den Boden besser erkennen können. Zudem wird für die Natur und die Menschen störendes Streulicht, sogenannte Lichtemissionen, reduziert. Durch die Erneuerung erhöht sich zwar die Anzahl an Lampen in der Altstadt, dennoch sinkt der Energieverbrauch: eine LED-Lampe verbraucht rund 70 Prozent weniger Energie als eine Natriumdampflampe mit gleicher Leistung.

«Die erneuerte öffentliche Beleuchtung ist auch eine Verschönerung und Aufwertung der Altstadt.»

Simon Studer, Teamleiter öffentliche Beleuchtung

Die erneuerte öffentliche Beleuchtung sei nicht nur ökologisch und sicherheitstechnisch ein Fortschritt, meint Simon Studer: «Sie ist auch eine Verschönerung und Aufwertung der Altstadt.» Zum einen werden im Rahmen des neuen Beleuchtungskonzepts ausgewählte, historisch bedeutungsvolle Altstadtgebäude dezent illuminiert und so auch in der Dunkelheit in Szene gesetzt. Zum anderen fügen sich die neuen Kandelaber und Wandausleger in ihrem ästhetischen Retrodesign optimal in das Stadtbild ein. Bisher ist das neue Beleuchtungskonzept in der Altstadt zu rund 80 Prozent umgesetzt.

Licht nur dann, wenn es jemand benötigt

Nicht nur im Bereich der Altstadt auch in den Quartieren wird die öffentliche Beleuchtung sukzessive erneuert. Wie die neuen LED-Lampen in der Altstadt verbrauchen auch die neuen LED-Lampen in den Quartieren weniger Energie, bieten dank zielgerichtetem Licht mehr Sicherheit und erzeugen weniger Lichtemissionen als die zuvor eingesetzten Natriumdampflampen. Zusätzlich verfügen die neuen, modernen Lampen über die technischen Voraussetzungen, sie so einzustellen, dass sie das Licht automatisch dimmen oder ausschalten, wenn nicht gerade jemand vorbeiläuft oder vorbeifährt. So können die Lichtemissionen und der Energieverbrauch weiter reduziert werden. Eingesetzt werde diese sogenannte anpassungsfähige Beleuchtung an kleinen Strassen, an Stiegen oder an Parkwegen, die nachts wenig frequentiert seien. Im Rahmen der schrittweisen Erneuerung werde die Zahl anpassungsfähiger Beleuchtungen an Orten mit kleinem Fussgänger- und Verkehrsaufkommen noch steigen, sagt Simon Studer.

Neues System: Helligkeit abhängig vom Verkehrsaufkommen

Eine anpassungsfähige Beleuchtung anderer Art ist seit kurzer Zeit an der stark befahrenen Rheinuferstrasse im Einsatz. Ein neu installierter Verkehrszähler zählt die vorbeifahrenden Autos pro Minute. Anhand dieser Anzahl steuert ein System die Helligkeit der Strassenbeleuchtung. «Je stärker eine Strasse befahren ist, umso heller muss sie aus Gründen der Verkehrssicherheit beleuchtet sein. Dafür gibt es verbindliche Normen», erklärt Simon Studer den Hintergrund des Projektes.

Da es sich bei der Rheinuferstrasse nicht nur um eine innerstädtische Hauptverkehrsachse, sondern auch um eine Ausweichroute handelt, die bei Sperrungen der A4 genutzt wird, muss sie besonders hell erleuchtet sein. Es spricht allerdings nichts dagegen, sie weniger hell zu erleuchten, während sie nicht so stark befahren ist, wie Simon Studer sagt: «Die Norm lässt es zu, dass die Beleuchtung gedimmt wird, wenn der Verkehr auf der Strasse abnimmt. So lassen sich der Energieverbrauch und die Lichtemissionen reduzieren. Gleichzeitig können wir die Strasse auch in Ausnahmesituationen, mit hohem Verkehrsaufkommen, normengerecht beleuchten.»

Technisch möglich ist diese verkehrsabhängige Lichtsteuerung, da das ÖB-Team die Beleuchtung der Rheinuferstrasse im Rahmen der Strassensanierung vor rund drei Jahren erneuert hat. Die neu installierten Strassenlampen verfügen über die notwendige Kommunikationsschnittstelle, über die ihre Helligkeit gesteuert werden kann. Solche verkehrsabhängigen Beleuchtungen werden in Zukunft auch an weiteren stark befahrenen Strassen zum Einsatz kommen. Demnächst wird die kürzlich erneuerte Beleuchtung entlang der Ebnatstrasse entsprechend aufgerüstet.

ÖB-Team: Die Erneuerung geht kontinuierlich weiter

Die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung durch SH POWER schreitet kontinuierlich voran. Tobias Volpon, der Leiter des Stromnetzes, zu welchem auch die öffentliche Beleuchtung gehört, sagt: «Auf dem gesamten Stadtgebiet haben wir bisher rund ein Drittel der Natriumdampflampen durch LED-Lampen ersetzt.»

«Wir arbeiten eng mit den Umweltschutzverbänden zusammen.»

Tobias Volpon, Leiter Stromnetz

Neben gesetzlichen Vorgaben und stadtplanerischen Anforderungen werden bei den Erneuerungsprojekten auch Umweltaspekte wie beispielsweise die Lebensräume von Fledermäusen oder Glühwürmchen in die Planung miteinbezogen. «Wir arbeiten dafür eng mit den Umweltverbänden zusammen», betont Tobias Volpon. In den kommenden Jahren wird das ÖB-Team die öffentliche Beleuchtung etappenweise weiter erneuern und damit den Energieverbrauch senken, die Sicherheit steigern und die Lichtemissionen reduzieren.