Mit dem SH POWER Naturkonto werden Projekte zur ökologischen Aufwertung in der Region Schaffhausen finanziert. Möglich machen dies die Biogaskundinnen und Biogaskunden von SH POWER: Pro Kilowattstunde, die sie beziehen, zahlen sie 0.25 Rappen auf das Naturkonto ein. Im Rahmen des alljährlichen Biogasbummels wurde ihnen gestern Abend das neueste Projekt vorgestellt, welches dank ihres Engagements realisiert werden konnte: Die Renaturierung und zusätzliche ökologische Aufwertung des Seeli Herblingen.
Die rund 80 Gäste des Biogasbummels wurden beim Schützenstübli von Stadtpräsident und Werkreferent Peter Neukomm begrüsst. Anschliessend wurden sie von den von den Fachleuten Benjamin Homberger, Leiter des Begleitgremiums des SH POWER Naturkontos sowie André Moritz und Nico Schwager von Grün Schaffhausen auf eine Exkursion durch das Amphibienlaichgebiet Rohrenstübli-Stritholz mitgenommen, die zum renaturierten Seeli Herblingen führte.
Dort informierten die Fachleute von SH POWER und Grün Schaffhausen die Gäste des Biogasbummels über die umgesetzten Renaturierungs- und Aufwertungsmassnahmen im Gebiet. Peter Neukomm sowie Roger Brütsch, Mitglied der Geschäftsleitung von SH POWER weihten das Projekte offiziell ein. Anschliessend führte der Biogasbummel zum Schützenstübli, wo die Gäste zum Apéro eingeladen wurden.
Renaturierung und zusätzliche ökologische Aufwertung
Das Seeli Herblingen hatte sich in einer ursprünglich abflusslosen Geländemulde entwickelt, in der sich das Wasser sammelte. Dann setzte jedoch der Verlandungsprozess ein. Um das Land nutzbar zu machen, wurde das Gebiet später zudem mit Drainageleitungen entwässert. Im Rahmen des Projektes, welches Grün Schaffhausen leitete und umsetzte, wurde das Gewässer in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt.
Dafür wurden die Drainageleitungen verschlossen und der Grund etwas ausgebaggert. Somit kann sich die Mulde mit Wasser füllen und bleibt im Frühling für einige Monate gefüllt. In Normaljahren sollte sie im Spätsommer oder Herbst zeitweilig austrocken. Während sich Weiher mit ständiger Wasserführung an vielen Orten anlegen lassen, sind die Gelegenheiten für die Schaffung von temporären Gewässern, die teilweise austrocknen können, eher selten. Das temporäre Gewässer Seeli Herblingen bietet geeigneten Lebensraum für Amphibien, wie Laubfrösche, Springfrösche, Teichmolche oder Erdkröten. Auch Limikolen und Libellen finden hier Lebensraum.
Als weitere Aufwertungsmassnahme wurden am Weiher- und Grabenufer einige Sträucher gepflanzt, die gut mit der Feuchtigkeit zurechtkommen. An den trockenen Rändern wurden einige dornenreiche Niederhecken angelegt. Diese bieten Lebensraum für Vögel, wie Neuntöter oder Nachtigallen.