SH POWER rüstet Stromnetzinfrastruktur für Elektrobuszukunft auf

Stromnetzinfrastruktur für Elektrobuszukunft

Nachdem Schaffhausen in einer Abstimmung im November 2019 Ja gesagt hat zur Einführung von Elektrobussen, haben die Vorbereitungsarbeiten knapp ein Jahr später begonnen. Für die Stromzufuhr wird eine neue Trafostation unter der Post gebaut und eine neue Leitung vom Kraftwerk bis zum Bahnhof gezogen. Gleichzeitig werden Strom-, Wasser- und Gasleitungen sowie die Kanalisation unterhalb der Bahnhofstrasse saniert. Das Projekt erfordert viel Koordination, denn der Busverkehr muss trotz Baustelle weiterlaufen.  

Im April 1857 wurde der Bahnhof Schaffhausen eröffnet. Seither gab es zahlreiche Änderungen und Sanierungen. Nun wird an der Bahnhofstrasse die Infrastruktur für die Elektrobusse gebaut, die Werkleitungen saniert und anschliessend wird sie optisch und funktional aufgewertet.  Im November 2019 stimmte die Schaffhauser Stimmbevölkerung positiv für die Einführung von Elektrobussen in Schaffhausen ab. Zwei Busse wurden diesen August vom spanischen Nutzfahrzeughersteller Irizar geliefert und befinden sich momentan in der Testphase. 

Anfang September dieses Jahres haben nun die Arbeiten an der Bahnhofstrasse begonnen. Die Umsetzung ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Schaffhausen,  Verkehrsbetriebe Schaffhausen und SH POWER. Die Bauarbeiten sind in zwei Etappen aufgeteilt: In der ersten Etappe werden für die neue Elektrobusflotte 12 Ladearme installiert und die zugehörigen Stromzuleitungen verlegt. Dafür wird vom Kraftwerk eine Stromleitung bis zu der neuen Trafostation unter der Post gezogen. Von der Trafostation aus fliesst der Strom dann über die Ladearme in die Busse. In der zweiten Etappe ist eine gestalterische Aufwertung des Bahnhofs Schaffhausen geplant, dafür ist vorgängig noch eine Volksabstimmung nötig.

Die neue Stromleitung, welche die neue Trafostation unter der Post mit Strom versorgen wird, wird in einem bereits bestehenden, unterirdischen Stollen angelegt, der vom Kraftwerk bis zum Obertor führt. Der begehbare Stollen wurde im Jahr 1950 gebaut und wird seitdem für Strom- und Datenübertragung vom Kraftwerk bis zu diversen Trafostationen in der Stadt Schaffhausen genutzt. Stollenbauwerke sind ideale Lösungen für grosse Kabelanlagen, da sie begehbar sind und somit die Arbeit erleichtern. Der Stollen ist eine wesentliche Erleichterung bei der Realisierung des ganzen Projekts. Dank des Stollens muss bis zum Obertor keine aufwendige Kabelverlegung gemacht werden, die Bauarbeiten beschränken sich dadurch auf die Bahnhofstrasse. Die Stromkabel werden im Frühjahr 2021 durch den Kabelstollen und durch die neu errichteten Kabelschächte gezogen. 

Gleichzeitige Sanierung der Werkleitungen

Da für diese Arbeiten grosse Teile der Bahnhofstrasse aufgebrochen werden müssen, hat man sich entschieden, gleichzeitig Strom-, Wasser und Gasleitungen sowie die Kanalisation zu erneuern beziehungsweise in Stand zu setzen. Für das Abwasser war ursprünglich vorgesehen, die Leitungen auszugraben und zu erneuern. Jedoch sind diese in fünf Meter Tiefe verlegt, was das Planungsteam dazu veranlasst hat, die Leitungen von innen zu sanieren. Das heisst, die Leitungen werden mit einer Beschichtung an der Innenwand ausgestattet, die kleine Risse, Rost und andere Abnutzungen ausbessert.

Während der Bauarbeiten werden diverse Buslinien umgeleitet und die Durchfahrt an der Bahnhofstrasse ist erschwert. «Herausfordernd an dem Projekt ist die Durchführung der Bauarbeiten bei Aufrechterhaltung des regulären Busbetriebs.», erklärt Kai Hadorn, Fachspezialist für Messtechnik. Die Baustelle ragt weit in die Strasse hinein, was die Durchfahrt für die Busse erschwert. Der Busverkehr ist jedoch in der gesamten Bauphase stets gewährleistet.

Bis voraussichtlich 2028 soll die Anzahl an Elektrobussen soweit gestiegen sein, dass die gesamte Stadtbusflotte ausschliesslich aus Elektrobussen besteht. Die Schaffhauser Elektrobusflotte führt zu signifikant tieferen Betriebskosten und ist durch den von SH POWER gelieferten Ökostrom umweltfreundlich. Mit diesem Schritt in eine nachhaltige Zukunft schlüpft die Stadt Schaffhausen in eine Pionierrolle in der Schweiz.