Der Schaffhauser Wassermann

SH POWER Team für die Wasserversorgung

Kommt es aus dem Hahn, ist es schon gelaufen. Deshalb wird im Vorfeld eine Menge unternommen, damit Trinkwasser sauber ans Ziel kommt. Giovanni Cataldo und sein Team wissen, was das bedeutet. Auch im Notfall.

Trinkwasser hat es nicht leicht. Ständig wird es gepumpt, geleitet, verschluckt, gespült, vergossen - und auf Herz und Nieren geprüft. Das muss sein. Denn Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer eins und wird entsprechend mit Samthandschuhen angefasst. Dabei ist das heimische Wasser von Natur aus glasklar. Es entspringt Süsswasserspeichern in tiefen Gesteinsschichten, wird so über Jahre natürlich gereinigt, und kommt trinkfertig bei 55.000 Einwohnern an. «In Schaffhausen sind wir gesegnet», erklärt der Brunnenmeister Giovanni Cataldo und deutet auf der hydrogeologischen Karte auf den unterirdischen Grundwasserstrom, der vom Bibertal auf Schaffhausen zufliesst.

Am Anfang steht die Hygiene

Giovanni Cataldo ist zusammen mit vier Anlagenmonteuren und drei Wasserwarten für eine ansehnliche Infrastruktur zuständig: 5 Grundwasserpumpwerke, 13 Stufenpumpwerke, 19 Reservoirs und 10 Quellen. Nach 25 Jahren in den Abteilungen Anlagen, Netz und Sanitär ist der gebürtige Schaffhauser seit sechs Jahren als Brunnenmeister in seinem Element. Die Verantwortung für die Ressource ist ihm spätestens seit der Ausbildung bewusst. Zu Chemie, Physik, Hydraulik und Mathematik beherrschte vor allem die Qualitätssicherung die Zeit an der Brunnenmeisterschule. Und die beginnt im SH POWER-Wasserwerk mit Hygiene. «Saubere Arbeitskleidung, Werkzeug und ein blitzblanker Arbeitsort müssen sein», erklärt Giovanni Cataldo und streift sich seine schwarze Jacke für die Stippvisite über.

Das Wasser verstehen

In den Pumpwerken Rheinhalde, Warthau und dem Reservoir Geissberg wird klar, von was er spricht. Kein Wassertröpfchen zu viel, keine Spur von Schmutz. Eher wähnt man sich in einer medizinischen Einrichtung, obwohl man mitten im Wald steht. Die Anlagen werden nicht nur regelmässig von den Wassermännern kontrolliert und gereinigt. Ein Leitsystem überwacht den ganzen Wasserapparat und kommuniziert mit dem Werkhof an der Rheinhaldenstrasse: Druck, Zu- und Abfluss, Niveau, Temperatur, Werte, Menge. Bei Auffälligkeiten rücken die Wassermänner aus. Das kann eine winzige Abweichung eines Messwertes, ein Druckabfall oder Störungen an einem Schieber sein «Wir müssen die Zahlen und Meldungen verstehen, um sie beurteilen zu können», so Giovanni Cataldo und doppelt beim Gang zum Waschbecken im Pumpwerk Rheinhalde nach: «Vorkehrungen sind wichtig, aber Kontrolle ist entscheidend.»

Viermal mehr Kontrollen als notwendig

Der Brunnenmeister zapft dafür fünf Deziliter eiskaltes Grundwasser von einem speziellen Wasserprobehahn, um den Inhalt später in das Interkantonale Labor (IKL) im Schaffhauser Mühlental zu bringen. Nur eine der vielen Proben, die reihum genommen werden. «Das ist der befriedigendste Moment unserer Arbeit. Dann zeigt sich, ob wir unseren Job richtig machen.» Der Bund fordert mindestens 60 Proben pro Jahr, um die chemisch-physikalische und mikrobiologische Zusammensetzung zu prüfen. 2019 wurden im Verteilgebiet ganze 196 Mal Wasser entnommen. Wie erklärt sich dieses Mehr? Zum einen durch die enorme Grösse des Verteilgebietes. Ferner schreibt das Lebensmittelgesetz die Pflicht zur Selbstkontrolle vor. Und da geht SH POWER erfolgreich auf Nummer sicher: Das IKL attestiert dem Wasser seit Jahren äusserst gute Trinkqualität.

Bloss keine Keime

Weil das Grundwasser aus 70 Meter Tiefe mit grösster Sorgfalt gepumpt und verteilt wird, gibt es quasi kein Schlupfloch für Störenfriede. Wie gelangen - wie jüngst an anderen Orten - trotzdem Pflanzenschutzmittel oder Fäkalien ins Wasser? Cataldo weist hier auf Schutzzonen, einem wichtigen Puzzle der Qualitätssicherung, hin. Werden diese nicht strikt eingehalten und es tritt etwa Gülle in eine undichte Brunnenfassung auf Feld oder Weg, können solche Verunreinigungen passieren. Dank dem Alarmsystem würde man aber sofort reagieren können und die Leitung vom System kappen. Dann müsse man dem Ursprung schleunigst auf den Grund gehen und das Wasser von Keimen befreien. 

Giovanni Cataldo kann sich jedoch an keinen Vorfall im Schaffhauser Verteilgebiet erinnern. «Wir setzen alles daran, dass unsere Anlagen einwandfrei sind. Dafür werden wir ausgebildet und dafür geben wir alles. Auch nachts oder an Weihnachten.»

Wissenswertes über das Schaffhauser Trinkwasser

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